Sammlung Ströher

Auf gut 5.000qm sind im MKM Highlights aus der Sammlung Ströher zu sehen, einer der wichtigsten und umfangreichsten Sammlungen deutscher Kunst nach 1945. Der Fokus liegt auf der Malerei. Die Sammlung umfasst zentrale Positionen der Kunstentwicklung in Deutschland, von der unmittelbaren Nachkriegszeit bis in die Gegenwart.

Neue Landmarke im Ruhrgebiet: Seit der Grundsteinlegung und rund vier Jahren Bauzeit ist der Erweiterungsbau des Museum Küppersmühle von Herzog & de Meuron fertiggestellt. Im Inneren lässt eine Abfolge von 36 hellen, klar strukturierten Sammlungsräumen der Kunst viel Raum zum Wirken.

Ermöglicht wurde das Vorhaben durch das Engagement der privaten MKM-Stiftung, die von den Sammlern Sylvia und Ulrich Ströher gegründet wurde. Die Sammler haben maßgeblich an der Auftakt-Planung der Ausstellungsräume mitgewirkt. Im Neubau liegt der Schwerpunkt auf Informel und Abstraktion deutscher Künstler, ergänzt durch einige Positionen europäischer Nachkriegskunst. Die Sammlung Ströher präsentiert eine große Bandbreite von Werken folgender Künstlerinnen und Künstler:

Afro, Josef Albers, Jean Arp, Willi Baumeister, Peter Brüning, Alberto Burri, Rafael Canogar, Michael Croissant, Karl Fred Dahmen, Jean Dubuffet, Adolf Richard Fleischmann, Rupprecht Geiger, Karl Otto Götz, Otto Herbert Hajek, Hans Hartung, Bernhard Heiliger, Gerhard Hoehme, Anselm Kiefer, Norbert Kricke, André Masson, Georges Mathieu, Brigitte und Martin Matschinsky-Denninghoff, Manolo Millares, Ernst Wilhelm Nay, Jean-Paul Riopelle, Otto Ritschl, Giuseppe Santomaso, Antonio Saura, Bernard Schultze, Emil Schumacher, Jaroslav Serpan, K.R.H. Sonderborg, Pierre Soulages, Antoni Tàpies, Fred Thieler, Hann Trier, Hans Uhlmann, Emilio Vedova, Maria Helena Vieira Da Silva, Fritz Winter und Wols.


Die Räume im Bestandsbau des MKM sind ebenfalls mehrheitlich neu eingerichtet, schwerpunktmäßig mit Werken der späteren deutschen Nachkriegskunst von Georg Baselitz, Jürgen Brodwolf, Abraham David Christian, Günther Förg, Christoph M. Gais, Winfred Gaul, Gotthard Graubner, Ernst Hermanns, Anselm Kiefer, Imi Knoebel, Thomas Lehnerer, Markus Lüpertz, A.R. Penck, Gerhard Richter, Reiner Ruthenbeck, Michael Schoenholtz, Heinrich Siepmann, Walter Stöhrer und Rudolf Wachter.


Im großen Saal des 3. OG ist hier erstmals seit 20 Jahren der gesamte Zyklus „Original und Fälschung“ von Sigmar Polke zu sehen. Die wiederkehrende Neuhängung von Räumen und Neuvorstellung weiterer Werke aus der Sammlung ist Teil des Präsentationskonzepts. In Wechselausstellungen werden zudem bestimmte Sammlungspositionen vertiefend präsentiert, wie zuletzt Hanne Darboven mit der großen Werkschau „Der Regenmacher“ oder aktuell die große Andreas Gursky-Werkschau.


Die Sammlung vermittelt ein wesentliches Stück deutscher Kunstgeschichte der Nachkriegszeit“, so MKM-Direktor Walter Smerling. „Das Herz, wenn man so will, sind die informellen und abstrakten Maler, die „Gründerväter“ der deutschen Nachkriegskunst wie Willi Baumeister, K.O. Götz oder Emil Schumacher und ihre europäischen Kollegen Emilio Vedova, Maria Helena Vieira Da Silva oder Wols. Auch die Nachfolgegeneration, die sich intensiv mit der Geschichte auseinandergesetzt hat – Anselm Kiefer, Georg Baselitz, Gerhard Richter u.a. – ist mit zentralen Werken vertreten. Die Sammlung ist zugleich sehr persönlich, das macht ihren Charakter und ihre Vitalität aus. Man spürt die Begeisterung für die Abstraktion durch die Jahrzehnte, das zeigen Werke von Walter Stöhrer, Christoph M. Gais oder David Schnell. Und das Anliegen der Sammler, „ihre“ Künstler:innen mit Werkkonvolute aus unterschiedlichen Schaffensphasen zu präsentieren, ist ein großes Glück für das Museum. So lässt sich deutsche Kunstgeschichte erleben, die Lehrer- und Schülergeneration vergleichen, die Werk-Entwicklung einzelner Künstlerpersönlichkeiten nachvolllziehen. Der Erweiterungsbau, die Neueröffnung mit der erstmaligen Präsentation Sammlung in diesem Umfang ist ein großes Glück für die Kunstlandschaft der Bundesrepublik Deutschland.“