+++ Der Raum wird ab dem 24. Oktober 2022 umgebaut. Hier ist ab dem 18. November 2022 NORBERT KRICKE zu sehen. +++
Die 38-teilige Serie ist in ihrer Vielschichtigkeit und Doppeldeutigkeit ein ebenso kluger wie ironisch-bissiger Beitrag zu einer Geschichte des Sehens und Verstehens. Polke behandelt darin nicht nur das Thema Kunstdiebstahl, sondern darüber hinaus Fragen nach der Urheberschaft, der Rolle der Medien und der Betrachtenden – Themen, die uns bis heute begleiten: Was ist Original, was Fälschung? Was ist wahrhaftig, was gelogen? All diese Fragen, die uns im Kunstbetrieb, vor allem aber tagtäglich im Umgang mit den Medien immer wieder beschäftigen, hat Polke bereits vor 50 Jahren aufgegriffen. Sie sind heute aktueller denn je.
Auslöser für Polkes Bearbeitung der genannten Themenfelder Anfang der 1970er Jahre war der Diebstahl eines Rembrandt-Gemäldes und eine Interpol-Liste gestohlener Meisterwerke. Unter Mitarbeit von Achim Duchow, der bei Polke in Hamburg studierte, entstanden 24 Hauptbilder, darunter ältere Werke von Polke und neun nach gestohlenen alten und neuen Meistern nachempfundene Gemälde. Ihnen fügten die Künstler 14 kleinere, collagenartige Kommentarbilder hinzu, die mit zusätzlichem Text- und Bildmaterial, Skizzen und Zeitungsausschnitten vielfältige Assoziationsräume eröffnen.
Im MKM Museum Küppersmühle ist „Original und Fälschung“ erstmals seit 20 Jahren wieder vollständig zu sehen, im Oberlichtsaal des jüngst eröffneten Anbaus von Herzog & de Meuron.
Sigmar Polke
unter Mitarbeit von Achim Duchow
Original + Fälschung, 1973
38-teiliger Werkzyklus aus 24 Hauptbildern und 14 Kommentarbildern
verschiedene Techniken/Maße
MKM Museum Küppersmühle, Duisburg, Sammlung Ströher
© The Estate of Sigmar Polke, Köln / VG Bild-Kunst, Bonn 2022
Präsentation eingerichtet von Walter Smerling, Direktor MKM
Installationsansichten MKM, Fotos: Henning Krause, Köln